Prämien, Förderungen, Zuschüsse
Hier gibt’s Geld
Elektroautos sind leider immer noch teuer. Doch sie werden durch Förderungen, Prämien und Zuschüsse billiger. Wir geben einen ersten Überblick über Gelder, die man derzeit anrufen kann. Wichtig mitzubringen: Zeit zu ausfüllen von Formularen und Geduld, bis das Geld auf dem Konto ist.
Wer derzeit ein E-Auto oder einen Hybriden kaufen oder leasen will, kann aus einem leider unübersichlichen Topf von Förderungen und Zuschüssen profitieren. Bund und Autoindustrie übernehmen jeweils die Häfte der Gesamtkosten pro Antrag, das werden dann mehr als 2 Miliilarden Euro hochgerechnet für alle Anträge. Damit könnten 650.000 bis 700.000 Elektrofahrzeuge gefördert werden, schätzt die Regierung.
Interessant ist der Kauf vor allem, weil seit dem 18. Februar höhere Fördersätze gelten und zwar rtückwirkend für Autos, die bereits seit dem 4.11.2019 zugelassen wurden. Auch Käufer, die ihren Wagen zwischen diesen beiden Terminen bestellt, ihn aber noch nicht geliefert oder zugelassen hatten, profitierten.
Selbst gebrauchte E-Autos (mit 5.000 Euro) und Plug-in-Hybrid (mit 3.750 Euro) werden bezuschusst, aber nur wenn bei einem vorangegangenen Kauf kein Umweltbonus geflossen ist. Für ,,junge Gebrauchte“ gelten nochmals Sonderregelungen, die im Einzelnen auf der Homepage BAFA nachzulesen sind (www.bafa.de). Allerdings sollte man wissen: Ab 65.000 Euro Listenpreis ist Schluss. Für den Jaguar l-Pace und Audi e-tron gibt es deshalb nichts zusätzlich.
Wer aber schon mal auf der BAFA-Webside ist, kann sich erkundigen, ob das gewünschte E-Auto überhaupt – ob neu oder gebraucht – überhaupt förderfähig ist und sich gleich den Antrag herunterladen. Den auszufüllen erfordert jedoch ,,Formulargefühl“. Vieles an Unterlagen und Verträge, Leasing-Vereinbarungen, Nachweise, müssen hochgeladen werden. Das ist echt mühsam. Einfacher ist es, zusammen mit dem Händler des Vertrauens die Blätter auszufüllen und ihm den ,,Papierkram“ zu überlassen. Wichtig dabei ist: Der Pkw muss bereits gekauft und zugelassen worden sein und das Fahrzeug muss mindestens 6 Monate auf den Antragsteller zugelassen bleiben. Berechtigt sind vor allem nicht nur Privatpersonen, auch Körperschaften, Unternehmen, Stiftungen und Vereine können in den Genuss der Zuschüsse kommen.
Viele Fördern: KFW, NOW, Energieversorger, Komunen, Länder
Ein Auswahlkriterium könnte auch die KFZ-Steuer sein. Die fällt nämlich für 10 Jahre erstmals weg. Und auch die Nutzung ist wichtig. Als Dienstwagen wird der Stromer nur mit 0,5 % des Listenpreises versteuert, für den Verbrenner wird dagegen das Doppelte angesetzt. Selbst Laden beim Arbeitgeber kann lohnen, denn das Laden muss nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden.
Hinzu kommen dann rund ums Fahrzeug satte Zuschüsse bei der Anschaffung von Wallboxen oder Ladestationen. Selbst Städte geben oft noch zusätzlich Geld. So wird zum Beispiel in München durch die Stadtverwaltung Beratung und Montage durch einen Elektroinstallateur mit bis zu 6.000 Euro unterstüzt.
Wenn das städtische Geld noch nicht genug ist, kann sich zusätzlich bei der KfW (Förderprogramm KfW 430) oder den örtlichen Energieversorgern nach Fördermöglichkeiten erkundigen. Viele Programme sind vor Ort überhaupt nicht bekannt oder nur über ganz bestimmte Vorgehensweisen einsehbar, andere Zuschüsse für Gewerbetreibende sind über andere staatliche Stellen, wie zum Beispiel die NOW GmbH (eine Tochterfirma des Bundesverkehrsministeriums) erhältlich.
Jeder sollte dabei wissen: Keine Angst vor den teils recht langen Formularen und jeder sollte etwas Sitzfleisch mitbringen, denn die Auszahlung kann sich über Wochen hinziehen. Wenn dann das Geld auf dem Konto ist, dürfte die Freude über das geschenkte Geld umso grösser sein.
Fördergeld selbst ist jedenfalls noch genug da, denn die Zahl der Elektroauto-Neuzulassungen ist im April wegen der Corona-Krise stark zurückgegangen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 61,1 %, wie das KBA mitteilte. Einen Zuwachs erzielte nur der US-Produzent Tesla mit rund 10 %. Bei allen deutschen Marken zeigten sich zweistellige Rückgänge, wie das KBA mitteilte.
Nach März-Rekord brach die Zahl der Förderanträge Dramatisch ein
Beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gingen 6.483 neue Anträge auf den sogenannten Umweltbonus für E-Autos und Plug-in-Hybrid. Gegenüber dem Vormonat, als der Rekordwert von 12.365 Personen erreicht wurde, hat sich die Zahl fast halbiert.
Für batterieelektrische Autos gingen im April 3.659 Anträge ein, auf Plug-in-Hybrid entfielen 2.822 Anträge. Ausserdem flossen zwei Brennstoffzellenautos in die KBA-Statistik ein. Hintergrund der niedrigen Zahlen war offenbar die Corona-Krise. die im März noch durch Effekte der Kurz zuvor erfolgten Erhöhung des Förderbetrags überdeckt worden ist. Seit Start des Anreizprogramms im Sommer 2016 sind insgesamt 198.321 Anträge gestellt worden, davon 129.444 für batteriebeelektrische Fahrzeuge, 68.739 für Plug-in-Hybrid-Modelle und 118 für Brennstoffzellenautos.
Wieviel Geld gibt es vom Bund?
Fahrzeugtyp
Elektroauto
Netto-Listenpreis Basismodell bis 40.000 Euro
Förderung
6.000 Euro
Fahrzeugtyp
Elektroauto
Netto-Listenenpreis Basismodell
40.000 bis 65.000 Euro
Förderung
5.000 Euro
Fahrzeugtyp
Plug-in-Hybrid
Netto-Listenpreis Basismodell bis 40.000 Euro
Förderung
4.500 Euro
Fahrzeugtyp
Plug-in-Hyprid
Netto-Listenpreis Baismodell
40.000 bis 65.00 Euro
Förderung
3.750 Euro
Informationsquellen:
(Privatnutzer, gewrbliche Nutzer)
(Liste der fördernden Kommunen)
(Kommunalverwaltung + Gewrbetreibende
www.elektromobilität.nrw
(Bundesland-Beispiel NRW)
Quelle: arrive
Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft