Smart EQ Fortwo
Nur noch Elektrisch
Der Smart ist schon seit 20 Jahren auf dem Markt und vollzog seitdem viele Metamorphosen. Für viele in unserem Lande ist er seit jeher das perfekte Klein-Stadtauto. Für täglichen Einkauf oder kleinere Erledigungen ideal. Mehr Auto braucht schliesslich niemand.
Nun geht das Fahrwerkzeug aus dem Hause Daimler nur noch rein elektrische Wege. Swatch-Uhr- und Smart-Erfinder Nicolas Hayek würde sich freuen. Hatte er doch damals sowieso vor, den Kleinwagen nur elektrisch fahren zu lassen. Und genau diesen Wunsch erfüllt ihm nun Daimler – aber nicht nur. Auch der chinesische Konzern Geely kommt dem Vermächtnis des Schweizer Erfinders nach und baut in trauter Autoehe mit dem Stuttgartern das Fahrzeug in China statt in Deutschland. Der Anlauf für die Erfüllung dieses Vermächtnisses ist indes lang. Bereits 1992 stellte Swatch-Uhren-Erfinder Nicolas Hayek einen Prototypen vor, der dem heutigen Smart sehr nahe kam. Zwei Sitze hatte das Fahrzeug, war in seinen Proportionen schon fast so kompakt wie heute und besass eine Batterie.
Bin in den letzten Jahren schon alle Versionen des Smart gefahren. Von der ersten bis schliesslich zur weiterentwickelten vierten Version. Der kleine Brummer hatte immer seinen Platz in der Stadt. Egal ob zuhause als Zweitfahrzeug, in der Firma oder bei einem Sharing-Anbieter wie Car2Go zum Beispiel. Sobald starte und losfahre, fällt vor allem eines auf. Er zieht sofort ,,voll durch“. Ein so genanntes Anfahrloch, dass man noch von den Verbrennungsversionen kannte, hat der mit einem 60 kW starken Elektromotor (130 Nm) ausgestattete EQ nicht.
Von 0 auf 60 km/h in 5 Sekunden
In knapp 5 Sekunden ,,schnellt“ er auf 60 km/h hoch. Das reicht erstmal für die lockere Einfahrt in die City. Auch die Überlandfahrt auf Kreis- und Bundesstrassen ist durchaus machbar, wenn es denn nicht zu windig wird. Selbst auf die Autobahn wage mich mit dem Flitzer. Aber bei 130 km/h ist dann Schluss und muss mir die anderen Fahrzeuge stets von rechts nach links schauend betrachten, die mich, sogar manchmal fröhlich winkend, immer hinter sich lassen.
Angesichts der begrenzten Reichweite von 160 Kilometern nach NEFZ ist die Fahrt auf der Autobahn ohnehin nicht so sinnvoll. Da bin ich doch lieber in der Stadt unterwegs. Lag bei sommerlichen Temperaturen eher bei 120 bis 140 Kilometer pro Ladung. Schneller und weiter fahren möchte man ja auch sowieso nicht mit dem Floh. In der Stadt braucht man mehr auch nicht. Mehr als 50 Klometer fährt man ohnehin nicht. Die Reichweitenangst legt sich schnell ab. Allerdings: Die Motorgeräusche fehlen manchmal doch irgendwie. Doch die mangelhafte, weil fehlende Geräuschkulisse steht dem Winzling recht gut, ganz im Kontrast zu seinen entfernt verwandten Konzernhalbbrüdern aus dem A-, B- und C-Klassen.
Viele Extras Helfen viel
Mit dem Board-Lader wird der EQ mit 22 kW entweder in der Garage oder beim Einkaufen an der Ladesäule in 40 Mniuten auf 80 % aufgeladen. Muss gestehen, den EQ nie ganz leer gefahren habe und somit die Ladezeiten dann eher bei 20 bis 30 Minuten lagen.
Durch das immer besser werdende Ladenetz in Deutschland sind auch geplante Überlandfahrten mit dem EQ kein Problem. Man sollte allerdings immer ein paar Ladepunkte auf der Strecke vermerken, damit man nicht doch strandet. Unser Testwagen war ein Smart Prime, der mit allerlei Extras und Helferlein (u.a. Spurhalte-Assistent, Coole&Media Paket, LE-D&Senor Paket, 22-kW-Bordlader für schnelles Laden) ausgestattet war und so auf einen Listenpreis von knapp 29.000 Euro kam. Unter Berücksichtigung der Umweltprämie von 4.000 Euro kostet er also ca. 25.000 Euro.
Beim Händler kann man derzeit viele produzierte Modelle des EQ kaufen, zu beachten ist allerdings, dass ab November eine neue Version des EQ kommt. Die neue Version wird sich sowohl optisch wie auch technisch aufgefrischt zeigen und auch etwas mehr Reichweite in Form einer in jedem Fall leicht grösseren und verbesserten Batterie haben. Zudem dürften ohnehin schon niedriegen Verbräuche bei dem neuen Modell mit Sicherheit noch weiter optimiert sein.
Fazit
Dieser Smart EQ Fortwo ist der beste Smart aller Zeiten! Gut verarbeitet, wendig und spritzig ist er das perfekte Stadtauto. Nach nun 20-jähriger Produktionszeit hat der Smart erreicht und has arrive-d!
Wie der Smart wirklichkeit wurde
Die Micro-Compact Car AG wurde 1994 gegründet und war ein Joint-Venture zwischen Daimler und Swatch (SMH) .
Der Smart war geboren. Es dauerte aber fast 20 Jahre, bis die Grundidee – ein elektrisch angetriebenes Kompaktauto – von der Firma Smart realisiert wurde. Der eletrische Smart EQ kam erst viele Jahre, nachdem Verbrenner-Modelle am Markt waren. Dabei lief es ökonomisch nicht immer rund im Hause Daimler. Schliesslich folgte erstmals 2017 auf der IAA ein Elektro-Smart, danach ging alles ziemlich schnell. Seit diesem Jahr ist er zu erwerben. Und bald wird es nur noch Elektro-Smarts geben. Die letzte Verbrenner-Modellreihe wurde soeben gelauncht. Danach kommen nur noch Stromer in Form des EQ. Ausdruck der neuen Smart-Zeit ist das Joint-Venture mit dem chinesischen Autogiganten Geely.
Quelle: arrive
Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft