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GasShow Warschau: Viel Bekanntes – Westport Vorreiter bei neuen Produkten

Invationskraft der gesamten Autogas-Branche trübt sich etwas ein

Die GasShow in Warschau gehört zu den Institutionen der eropäischen Autogaswirtschaft. Das Stelldichein der Firmen, die in diesem Bereich produzieren, hat allerdings etwas an Schwung verloren. Gründe hierfür liegen in der schwächelnden Autogasindustrie generell begründet, aber ebenso in Fehlern bei der Messevorbereitung der ausführenden Agentur. Wir geben hier einen kritischen Überblick über die Produkte, die in Warschau ausgestellt wurden.

Der einstige Schwung der Messe scheint derzeit etwas dahingeschmolzen. Selbst in diesem Jahr, so schien es, war das Aussteller-Debakel des vergangenen Jahres noch nicht ganz ausgestanden. Zu viele Ausstellungsplätze waren noch frei, die mehr oder weniger notdürftig durch Tische und Stühle kaschiert wurden. Daurch wirkte die Ausstellerfläche grösser, längst aber nicht mehr so geschlossen wie noch vor drei Jahren, als noch zwei volle Hallen die Besucher anlockten. In diesem Jahr war es nur noch eine Halle, die zu zwei Drittel inklusive der grosszügigen Pausentischecken gefüllt waren.

Immerhin haben im Vergleich zu 2016 wieder etwas mehr Firmen ihre Teilnahme zugesagt, darunter Produzenten des Westport-Konzerns. Aber auch Landirenzo mit Lovato und Emmegas waren an einem Gemeinschaftsstand wieder zugegen. ,,Alte Bekannte“ wie JLM und Vialle fehlten hingegen.

Saftige Preiserhöhung hinterlässt noch in diesem Jahr Spuren

Die saftige Preiserhöhung die die Messeleitung von 2015 zu 2016 bei den Herstellern für die Standmiete durchsetzen wollte, haben die Messverantwortlichen wohl wieder zurückgenommen. Zu viele Absagen hagelte es wohl im vergangenen Jahr, weil die ausführende Warschauer Agentur idea ahead in Unkenntnis der sich verschlechternden Gesamtmarktlage die Standpreise kräftig anzog. In der Folge sagten viele Hersteller für die GasShow2016 ab. Sinnvoll wäre es da wohl vorab gewesen, einmal ein E-Mail-Marktbefragung zu Verbesserungsmöglickeiten der Veranstaltung zu starten. Dieses mittlerweile bei deutschen Messen gängige und wertfolle Informationen liefernde Instrument zur Qualitätsverbesserung hat die Agentur in Warschau wohl noch nicht ,,auf dem Schirm“ oder nicht nutzen wollen.

Schade eigentlich, denn dann wäre die grosse Unzufriedenheit vieler Aussteller mit den Standpreisen und der Gestaltung der im vergangenen Jahr wohl früher schon aufgefallen.

Zu der kritikwürdigen Gestaltung der Messe gehört ebenso die Verleihung von Preisen, den so genannten ,,INPROAwards“. Sie wurden an Unternehmen übergeben, die zuvor teilweise Innovationskraft durch das weite Öffnen der Geldbörse für das Messe-Sponsoring unter Beweis gestellt hatten.

Sei es drum. Die Stimmung auf der GasShow kann insgesamt dennoch als gut bezeichnet werden.

Bewährte Akteure waren ebenso vertreten wie Flashlube und andere. Der australische Produzent von Additiven war allerdings nur mit reduziertem Personal ohne CEO Brent Hutchinson anwesend. Der europäische Markt scheint für den einstigen zentralen Additive-Player im Angesichts reduzierten Engagements bei Marketing und Sponsoring-Aktivitäten für die Messe nicht mehr so interessant zu sein wie in früheren Zeiten. ERC hingegen war mit einem repräsentativen Stand vertreten.

Leuchtendes Vorbild in der Brandung eines raucher werdenden Marktes war der Westport-Konzern, der auf seiner Standfläche all seine Autogas-Marken zeigte. Neben konventionellen Equipment stellte Prins als Innovation die Dirkteinspritzer-Anlage DLM Gen 3 vor. Zusätzlich wurde dort in der Halle über den neu eingeführten ,,Electronik Pressure Reducer“ (EPR) informiert. Mit seiner Hilfe wird in Zukunft der Verdampfer der älteren VSl-2.0 (Dl)-Anlage elektronisch statt mechanisch gesteuert. Dadurch soll der Druck des Autogases dann insgesamt besser gesteuert werden können, so die Angaben des Unternhmens.

Übriegens erhielt Prins ausnahmsweise mal einen sehr sinnvollen INPRO Award für die Dual Injechtion, die für den LPG-Betrieb weniger als 5 % Benzin nutzt. Die Technologie ist mittlerweile für mehrere Ford- und VW-Modelle verfügbar, so dass Liebhaber deutscher Autobaukunst voll auf ihre Kosten kommen sollten.

Mit dem ausgestellten, patentierten eVP-500 LPG Reducer will Prins den Aktuellen Stand der Technik wiederspiegeln und sich so auf verdichtete Direkteinspritzer-Technologie besser einstellen und den Markt nach eigenen Angaben ,,revolutionieren“. Das technische Teil soll in der Lage sein, den Systemdruck kontinuierlich an die Anforderungen des VSl-System mittels Inteligenter Algorithmen anzupassen.

Natürlich war auch Vogels Autogas Systems mit seinem bewährten Produktprogramm und MAX LPG Germany mit den zahlreichen Schlauchausführungen und Fittings auf der Messe. Der Wellheimer Grosshändler expotiert mittlerweile den überwiegenden Teil der Schläuche ins Ausland.

Nicht sehr viel Neues gab es an den Ständen von Landirenzo, Emmegas und Lovato. Einzige Ausnahme war hier ein neues Steuergerät der Landirenzo-Technikschmiede A.E.B. über das wir zu einem späteren Zeitpunkt noch berichten werden. Landirenzo selbst informierte über die Standart-Systeme Omegasund Evo.

Fazit

Sehr viel Neues mit Ausnahme einiger Produkte von Prins und Landirenzo gab es in diesem Jahr leider nicht. Spiegel dieser wenigen Innovationen war auch das etwas erlahmte Interesse der Fachmedien. Das einzige ernstzunehmende polnisch-englische Fachmedium gazeo war zwar mit mehreren Redakeuren, nicht aber mit einem Stand vetreten. Stattdessen zeigten nur Anzeigeblätter wie ,,Zeit für Gas“, die PR-Texte hauptsächlich abdrucken, Präsenz auf der Messe.

Wollen wir also hoffen, dass im nächsten Jahr die Messe wieder mehr Aussteller, mehr Besucher und mehr ausgewiesene Fachmedien anlockt als in diesem.

Quelle: Das AutoGas Journal

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