BMW iX3
Bayerischer Stromer aus China
Endlich geht es bei BMW weiter mit dem Elektroantrieb. Sieben Jahre nach dem i3 geht Anfang 2021 der iX3 an den Start.
Das elektrische SUV kommt China.
Mit dem Carbon-Kleinwagen i3 ist BMW vor sieben Jahren ein echt cooler Coup gelungen. Kein anderer Premiumhersteller hat sich in der Elektromobilität dermassen aus dem Fenster gelehnt, wie es die Münchener Autobauer taten. Der Titel ,,Vorsprung durch Technik“ ging damit zurecht von Ingolstadt in die bayerische Landeshauptstadt. Noch heute zählt der i3 zu den am meisten verkauften Elektroautos in Deutschland. Die Kunden lieben seine Handlichkeit, sein Platzangebot, seine Fahrdynamik und sein extravagantes Desgin.
Doch warum nach dem i3 die BMW-Strategen den Mut verliess, wissen nur diese selbst. Zwei, drei Jahre später ein weiteres Elektroauto an den Start zu bringen hätte den Vorsprung zur Konkurrenz sicher gefestigt. Aber nichts dergleichen geschah. Immerhin: BMW konzentriete sich auf die Plug-in-Hybrid-Technik und entwickelte den Elektoantrieb weiter.
Dieser findet nun in fünfter Generation Einzug in den X3. Es ist das erste Mal, dass BMW ein Modell der Kernmarke mit elektrischen Antrieb ausstttet. Damit ist die Baureihe X3 die erste, die sowohl mit Otto- und Dieselmotoren als auch mit Plug-in- und E-Antrieb verfügbar ist. Doch im Unterschied zu seinen Normalo-Brüdern wird der elektrische X3 nicht in den USA, sondern ausschliesslich in China gebaut. Bisher war dies ein Tabu für die Premiumhersteller – aus Angst, Kunden könnten denken, die Qualität entspräche nicht dem westlichen Niveau.
Im Desgin unterscheidet sich der iX3 nur marginal von seinem Verbrenner-Pendant. Motto: Nur weil ein Elektromotor unter der Haube steckt, baut man nicht gleich die halbe Karosserie um. Wer genau hinschaut, erkennt die geschlossenen Nieren und die blauen Einfärbungen am Grillrahmen sowie an den Seitenschwellern (wie sie auch der i3 trägt). Ein speziell auf geringen Luftwiderstand abgestimmtes Desgin erhielten zudem die 19 Zoll grossen Leichtmetallfelgen.
Sie reduzieren das Gewicht des iX3 nur wesentlich. Knapp 2,2 bringt der bayerische Brocken auf die Waage. Sollen die adäquat bewegt werden, braucht es entsprechende Leistung. Die BMW-Ingenieure einigten sich auf 210 kW (286). Wichtiger für eine souveräne Beschleunigung allerdings ist das Drehmoment. Hier mobilisiert der fremderregete Synchronmotor 400 Newtonmeter, genug um den iX3 in 6,8 Sekunden von null auf 100 km/h sprinten zu lassen. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h limitiert. Alles andere wäre auch pure Energieverschwendung, denn gerade Elektroautos ziehen bei höhrem Autobahntempo gnadenlos schnell die Batterie leer.
Die Akkupakete sitzen im Wagenboden und haben zusammen einen Brutto-Energieinhaltvon 80 kWh. Wirklich genutzt werden allerdings nur 74 kWh. Prinzipiell lässt man zur Schonung der Zellen immer einen Restwert an Kapazität nach und nutzt zuvor festgelegtes Fenster. Nach WTLP-Zyklus reichen die 74 kWh für eine Reichweite von bis zu 460 Kilometern. 350 bis 400 sollten also im Alltag realistisch sein, zumal BMW alle Antriebskomponenten extrem kompakt und auf maximale Effizienz ausgelegt hat. Ein Verbrauch von 18,5 kWh/100 km/h schafft in dieser Klasse bislang kein anderes SUV.
,,Nachtanken“ ist bis maximal 150 kW (Gleichstrom) möglich. 80 Prozent der Kapazität sind laut BMW so nach 34 Minuten erreicht und entsprechen rund zehn Minuten für 100 Kilometer Reichweite. Lezter Wert ist insofern interessant, um nicht unnötig an einer Ladesäule zu stehen, wenn das Ziel nur noch 80 Kilometer entfernt liegt. Freuen dürfen sich iX3 Fahrer zudem, wenn sie die Schnelladestation des Netzwerks lonity nutzen. BMW hat eine Koperation mit inoity und fürs Laden müssen nur 0,29 Euro bezahlt werden, weniger als die Hälfte dessen, was anderen Kunden berechnet wird.
Bessere CO2-Bilanz als ein X3 Diesel
Ein Fahrerlebnis können wir an dieser Stelle natürlich nicht liefern. Aber wer BMW kennt, weiss, dass die Jungs gute Autos mit hervorragender Dynamik und toller Handlichkeit bauen können. All das dürfte auch der iX3 in sich tragen. Das Rekuperationsniveau ist in drei Stufen einstellbar, von starker Verzögerung und viel Stromgewinnung bis zur Segel-Funktion, die besonders auf der Autobahn sinnvoll ist, um maximale Effizienz zu erzielen.
Apropos Effizenz: Elektroautos stehen ja häufig in der Kritik, eine schlechtere Ökobilanz als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor zu haben. BMW hält dem Folgendes entgegen: Die CO2-Bilanz über den vollständigen Lebenszyklus aus Rohstoffbeschaffung, Lieferkette, Produktion, Nutzungsphase und Recycling liegt um mehr als 30 Prozent unter der eines X3 xDrive 20d. Basis ist der europäische Strommix. Wird Öko-Strom geladen, ist der CO2-Footprint sogar 60 Prozent niiedriger.
Einen gewissen Touch soll die sogenannte Iconic Sounds Electric bringen. Es handelt sich hier um einen speziell entwickelten Antriebssound. Ähnliches hat Mazda seinem MX-30 spendiert, um dem Fahrer ein besseres Gefühl für Beschleinigung und Geschwndigkeit zu geben. Ob dem wirklich so ist, werden wir in einemm späteren Test herausfinden.
Der iX3 mag für sich betrachtet ein klasse Elektro-SUV sein, das sich gut in den Reihen von Audi, Mercedes und Jaguar einfügt. Reicweite und Leistung gehen in Ordnung. Die richtige Innovation allerdings kommt erst mit dem i4 und dem iNEXT, die für nächstes Jahr auf dem Programm stehen. Sie basieren auf einer komplett neu entwickelten Achitektur und stehen für die Marke BMW des nächsten Jahrzehnts.
Technische Daten BMW iX3
Motor
Elektro.
Leistung
210 kW/286 PS
Max. Drehmoment
400 Nm
0-100 km
6,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit
180 km/h
Ladeleistung
bis 11 kW AC und bis 150 kWh DC
Batteriekapazität
80 kWh brutto/74 kWh netto
Reichweite
460 km
Stromverbrauch
18,5 kWh/100 km
Länge x Breite x Höhe
4,73 x 1,89 x 1,67 m
Preis
68.040 Euro (16 Prozent MwSt.)
Quelle: arrivve
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