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Autogas in der Schweiz

Grossbritannien: Diesel-Mischbetrieb in England ein Erfolgsmodell

Dieser Beitrag zeigt wie vielseitig Autogas und Erdgas ist. Denn beide Alternativen sind verwendbar bei LKW für den Mischbetrieb.

Diese Alternative für LKW sind auch in der Schweiz gefragt und das Interesse für diese Möglichkeiten steigt.

Logistiker TNT rüstet Großteil seiner Flotte um spart viel Geld ein

Wie gut sich ein Markt für die Diesel-Gas Mischtechnologie entwickeln kann, wenn die Sachverständigen-Organisationen ihre Begehrlichkeiten hinten anstellen und den Markteintritt nicht durch immens hohe Kosten für zulassungsrechtliche Prüfverfahren behindern, zeigt sich am Beispiel England. Dort legt man in erster Linie Wert auf die Sicherheit der Anlagen und geht davon aus, das umweltfreundliche Gas, das dem Diesel ersetzt, allemal besser ist als reiner Diesel, der nur mit einer umfangreicher, äußerst aufwendigen Abgasnachbehandlung emissionstechnisch halbwegs in den Griff zu bekommen ist. Nutznießer dieser Demonstration praktisch angewandten Menschenverstandes ist der Logistiker TNT Post, der 80 seiner aus 120 LKW bestehende Fahrzeugflotte von Prins Autogas UK auf den Mischbetrieb Diesel/Autogas umrüsten ließ.

Grund dafür sind die hohen Preise für Diesel in England einerseits und die eher günstigen Möglichkeiten, Autogas für die Nutzung in einer Betriebstankstelle dort en groß zu beziehen. Unter diesen Voraussetzungen kostet in England ein Liter Autogas 70 % weniger als ein Liter Diesel. Außerdem hat die Regierung des Königreichs gerade erst im Herbst eine Erklärung abgegeben, das Autogas langfristig steuerbegünstigt bleiben wird: So plant man, die Differenz der normalen Kraftstoffsteuer und dem steuerbegünstigtem Autogas Jahr für Jahr um einen Pence zu verringern. In der Praxis bedeutet das Rechtssicherheit, weil der Alternativkraftstoff Autogas in den nächsten zehn Jahren noch rentabel als Kraftstoff eingesetzt werden kann.

TNT Post verwendet für den Transport insbesondere Lkw des Typs Renault Premium 460 HGV, die auf die Prins DieselBlend LPG-Anlage umgerüstet werden. Nach einem einjährigen Test an einem Probefahrzeug hatte das System den Segen der als besonders kritisch bekannten Fahrzeugverantwortlichen von TNT Post erhalten und der Umbau konnte starten. Dean Hulse, Transport Director TNT Post UK war von den Ergebnissen überzeugt: ,,Das war ein großer Schritt nach vorn und wir waren selbst überrascht von den positiven Ergebnissen des Tests.“

80 Post-Lkw mit Diesel/LPG

Die setzten sich in der Praxis an den anderen 79 Fahrzeugen fort. Sie befinden sich bereits längere Zeit im Einsatz und TNT Post spart im Durchschnitt acht bis zehn Prozent der Kraftstoffkosten. Für eine Logistiker ist das eine erhebliche Kostenreduzierung, denn die Fahrzeuge werden pro Jahr gut 140.000 Kilometer auf Großbritanniens Straßen bewegt. Schon im ersten Jahr dürften sich damit die Umrüstkosten von gut 6.500 englischen Pfund (7.820 Euro) amortisiert haben. Dabei hat Dean Hulse gleich doppelten Grund zur Freude, den neben denn wesentlich geringeren Kosten senkt sich auch der sogenannte ,,Carbon Footprint“, also der CO2-Fussabdruck. Darunter versteht man die Summe alle CO2-Emissionen, die direkt oder indirekt über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts oder einer Dienstleistung entstehen.

Die Einsparung kommt dadurch zustande, dass die Gasanlage bis zu 35 % des teuren Diesels durch Autogas ersetzt. Will Putter, der bei Prins UK für das Projekt verantwortlich ist, relativiert diese Aussage jedoch: ,,Bei TNT wird ganz genau Buch geführt über die Verbrauchszahlen. Die Anlage kann zwar unter günstigsten Umständen bis zu 35 % Diesel ersetzen, im Durchschnitt aller Fahrzeuge werden 25 % Diesel ersetzt. Das bringt die zuvor genannte durchschnittliche Einsparung von acht bis zehn Prozent.“

35 Lkw für traditionsreiches Familienunternehmen

Etwas besser sieht die Bilanz aus, wenn man Erdgas statt Autogas für den Mischbetrieb heranzieht. Howard Tenens, eines der größten englischen Logistikunternehmen in Familienverband, ließ erst kürzlich 35 Lkw auf Diesel/CNG von dem englischen Prins-Ableger umrüsten. Bis zu 55 % Diesel ersetzten die Dual Fuel-Profis aus Southampton durch Erdgas und konnten damit nach eigenen Angaben bis zu 50 % CO2 einsparen.

Doch bei Prins in England steht die Entwicklung hinsichtlich kostengünstiger und umweltfreundlicher Lösungen nicht still. Auch mit CNG, konnte man im Mischbetrieb bereits positive Praxiserfahrungen sammeln. Doch wer CNG sagt, sollte zumindest schon einmal über LNG nachdenken. In England entwickelt sich der Markt mit dem kalten, flüssigen Erdgas rasant, allein in den letzten 18 Monaten wurden über das Königreich verteilt acht neue LNG Tankstellen eröffnet. Insgesamt können Lkw hier bereits an 10 LNG-Tankstellen tanken. Da es derzeit kaum reine LNG-Fahrzeuge am Markt gibt und noch viele ältere Lkw im Bestand der Fahrzeugparkbetreiber ihren Dienst leisten, ist die Nachrüstung von Diesel-Blend-Systemen mit LNG natürlich ein sinnvoller Schritt. Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass die Tankfüllung LNG ungefähr die Reichweite des normalen Dieseltanks entspricht. Anders als bei CNG entfällt das häufige Nachtanken.

Derzeit absolviert ein Truck im Diesel/LNG-Mischbetrieb etliche Kilometer in praxisnahen Tests. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Will Putter: ,,Auch diese Technik, eigentlich nichts anderes als eine Weiterentwicklung herkömmlicher CNG-Systeme, hat sich bewährt. Wir hoffen, sie nach unseren bisherigen Erfahrungen bald zum Einsatz bringen zu können.“

In England sieht man LNG als Kraftstoff, insbesondere für den Dieselmischbetrieb, als Kraftstoff der Zukunft an und stellt ihn längst auf eine Stufe mit Autogas. LNG macht die Nachteile insbesondere hinsichtlich der geringeren Reichweite und der für Trucks schwer zugänglichen Tankstellen von CNG wett. Einzig die teuren Tanks, die das kalte Erdgas am LKW speichern, gelten noch als Hindernis für eine weitere Verbreitung. Doch das sollte sich ändern, wenn letztlich mehr Tanks nachgefragt werden und sich durch höhere Produktionsmengen die Stückkosten reduzieren.

Umweltschutz ohne teure TÜV-Auflagen

Das Beispiel England zeigt: Wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen, kann Umweltschutz einfach sein. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis künftig EU-weit durchsetzt und seitens der Politik gute Ansätze nicht immer wieder blockiert werden. 80 Fahrzeuge in Deutschland umzurüsten, würde neben hohen Entwicklungskosten für die Anlage zusätzlich gut 100.000 einmalig an Kosten für die gesetzlichen geforderten Abgasuntersuchungen nach sich ziehen. Damit würden sich diese Anlagen pro Stück um 1.250 Euro verteuern. Ein Beitrag, denn viele Unternehmen nicht bereit sind, zu zahlen, zumal die ständigen Veränderungen der Emissionsklassen immer wieder neue, teure Prüfungen nach sich ziehen.

Quelle: Das AutoGas Journal

Kommentar zum Abschnitt der Reportage mit dem Titel Umweltschutz ohne teure TÜV-Auflagen.

Im Text ist ein Satz mit fetter Schrift markiert der auch in der Schweiz aktuell ist auch wenn wir nicht in der EU sind. Wie schon an anderer Stelle erwähnt stößt der Mischbetrieb in der Schweiz für LKW auf sehr großes Interesse.

Da zum Teil bei den Straßenverkehrsämter eigene Gesetze herrschen egal welcher Kanton wie zum Beispiel bei den Zulassungen der Autogasanlagen für Pkw egal ob in der Schweiz oder einem anderen Land verbaut wurde wird die Zulassung verweigert auch wenn die Autogasanlage die Zulassung bekommt in anderen Länder. Da ich schon seit 2006 mit Autogas fahre und diese Schikanen leider immer noch vorhanden sind wird es auch so weiter gehen mit der Zulassung für den Mischbetrieb mit Autogas für LKW.

In dieser Beziehung wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern den die Regierung in Bern rührt sich nicht für eine Gesetzänderung damit die Schikanen von den Straßenverkehrsämter aufhören damit PKW und LKW Besitzer ohne Probleme ihre Autogasanlage zugelassen werden. Das heißt das ein einheitliches Gesetz von Bern kommen muss das sich die Straßenverkehrsämter daran halten müssen wenn schon vom Umweltschutz geredet wird.

Die elfte LPG-Werkslösung von Opel

Der ,,Mokka“ ist alles andere als kalter Kaffee

Die Bezeichnung ,,LPG-Mokka“ mutet zwar auf den ersten Blick an wie ein gerade angesagter Szene-Drink, ist aber bei näherem Hinsehen Opels gelungene Antwort auf die koreanische Dominanz im Bereich der kleinen, kompakten und mit Autogas betriebenen SUV. Dabei bietet schon der Name ,,Mokka“ genügend Anlass zu allerlei Wortspielen, doch eines steht fest: Der Autogas-Mokka ist alles andere als Kalter Kaffee, könnte seine Mitbewerber in diesem Segment jedoch schnell zum ,,Muckefuck“ degradieren, wie man umgangssprachlich den ,,Mocca faux“ nennt, oder übersetzt, ,,falscher Mokka“. Die Daten jedenfalls sind beeindruckend: 140 PS (103 kW), 1.300 Kilometer ohne Tankstopp und nur gut acht Liter Autogas auf 100 Kilometer, da macht Opel fahren wieder Spaß, zumal er bereits jetzt die strenge Euro 6-Abgasnorm erfüllt.

Dabei kommt der umweltfreundliche Autogas-Mokka genau zur richtigen Zeit: Das Segment der kompakten SUV wächst derzeit gegen den allgemeinen Trend, weil Neuwagenkäufer die hohe Sitzposition und die Wendigkeit schätzen sowie das Ladevolumen, aber nicht die üblichen Nachteile der Geländewagen, nämlich hohen Verbrauch und Ausmaße, mit denen die Parkplätze zum Glücksspiel wird, in Kauf nehmen wollen. Kompakt-SUV sind moderne Kombis und erobern derzeit das Straßenbild.

Günstiger als Diesel

Das im Autogasbetrieb 1,4-Liter-Triebwerk, dass im Mokka zuverlässig und sparsam arbeitet, liefert 140 PS an die Vorderachse. Genug, um in den meisten Verkehrssituationen zügig voran zu kommen. Das er sein maximales Drehmoment dank Turbolader bereits bei weniger als 1.900 U/min erreicht, verleiht im ihm dabei die Durchzugskraft eines Diesels bei den günstigen Verbrauchswerten eines Autogasfahrzeugs. Der Autogas-Mokka liegt preislich auf Diesel-Niveau, legt man jedoch die aktuellen Treibstoffkostenzugrunde, kommen Gasfahrer gut 10 % günstiger dabei weg als diejenigen, die einen Selbstzünder gewählt haben.

Auch die weiteren Leistungswerte können sich sehen lassen: In weniger als 10 Sekunden beschleunigt der quirlige Mokka auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von gut 190 km/h. Damit der Fahrer jederzeit die Kontrolle behält, hat Opel den SUV zahlreiche Asistenzsysteme spendiert, dir in dieser Klasse wegweisend sind: Elektronisches Stabilitätsporgramm, Berganfahrhilfe, Traktionskontrolle, dynamisches- und statisches Abbiegelicht, Frontkollisionswarner, Verkehrsschild- und Spurenasistent, Rückfahrkamera und Parksensoren.

Praktischer SUV

Hinzu kommen bis 1.372 Liter Laderaum, wenn man die Rückbank umklappt und zusätzlich 19 unterschiedliche Ablagemöglichkeiten. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich der Fahrer auch merken kann, welches Teil wo liegt, denn eine App, mit der der Fahrer auf die Suche gehen kann, haben die findigen Opel-Ingenieure zumindest bisher noch nicht erfunden.

Sein Platz Marktsegment ist dafür aber schon mal klar definiert: ,,Interne Untersuchungen zeigen, dass der typische Mokka-Fahrer mittleren Alters und technologieorintiert ist sowie einen sehr aktiven Lebensstil pflegt. Deshalb passt der Mokka mit seinen vielen serienmäßigen und optional verfügbaren Ausstattungen und Opel-exklusiven Technologien wie der Opel-Frontkamera und dem FlexFix-Fahrradträger perfekt zu Menschen, die mit ihren Hobbys einen Ausgleich zu ihrem stressigen Alltag suchen“, heißt es von den Opel-Medienporfis. Man kann es aber auch einfacher auf den Punkt bringen: Der Mokka ist einfach nur äußerst praktisch veranlagt.

Elf Opel-Werkslösungen mit LPG

Da verwundert es kaum, dass der jüngste Spross der mittlerweile elfköpfigen Opel-Autogas-Großfamilie sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien, Italien und Russland großer Beliebtheit erfreut. Damit, so hofft man in Rüsselsheim, sollte man auch diesen autogasaffinen Ländern nun besonders gut positioniert sein.

Eines ist aber jetzt schon sicher: Opel mausert sich. Nach dem Facelift des Insignia, dem neuen Adam und nun dem Mokka ist Opel auf dem besten Weg, verlorenes Terrain zurück zu erobern. Dass man dabei die alternativen Antriebe, insbesondere Autogas mitnimmt, zeugt von Weitblick und profunden Markkenntnissen , denn der voraussichtlich weit über das Jahr 2018 hinaus steuerbegünstige Kraftstoff Autogas wird wohl noch lange Zeit die einzige ernsthafte Möglichkeit darstellen, praktikabel und umweltfreundlich die herkömmlichen Kraftstoffe im Pkw-Bereich zu ersetzen.

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