In jedem Fall ideal für Kurzstrecken
Der Kuga ist seit 2008 Teil des Ford-Portfolios. Mittlerweile steht die dritte Generation in den wiedergeöffneten Showrooms. Aber Online Kofigurierbar ist das SUV bereits schon mehrere Wochen. Interessant für Umweltbewusste dabei: Erstmals bringt Ford neben Benziner- und Dieseltriebwerken auch zukunftsweisende Elektrfizierte Kuga-Varianten an den Start.
Diese Variante soll mit geringeren CO2-Emissionen dazu beitragen, den Flottenverbrauch in Richtung der vorgebeen 95 Gramm zu senken, hörten wir vor unserem Test. Wir propierten also die für 39.550 Euro erhältliche Plug-in-Hybrid-Version (PHEV) und trennten hell Strahlendes von den dunklen Schatten auf dieser Entwicklung.
Schickist er jedenfalls geworden der Kuga. Die leicht pummeligen Pfunde des Vorgängers sind verschwunden. Immerhin hat der Kuga fast 9 Zentimeter im Vergleich zum Vorgänger auf eine Länge von 4,61 Meter zugelegt, so dass er in Breite um gut vier Zentimeter auf 1,88 Meter (2,18 mit Aussenspiegel) zugenommen hat, bemerkt man erst in engen Parklücken. Zumindest vier Personen finden reichling Platz; die Hinterbänkler können ihre Sitzgelegenheit zugunsten von mehr Kniefreiheit oder Gepächvolumen verschieben. Das Kofferraumvolumen ist beim Plug-in-Hybrid etwas kleiner als das seiner konventionell angetriebenen Brüder und fällt mit 411 bis 1.481 Litern durchschnittlich aus. Gut gefallen hat grundsätzlich die Fahrwerksabstimmung, allerdings muss es nicht unbedingt die pseudosportliche Straffung in der ST-Line-X-Ausstattungslinie (ab 43.550 Euro für den PHEV) sein.
Fürs Wohlbefinden sorgen in diesem Komfortniveau unter anderem Navi, B&O-Soundysytem und Klimaautomatik. Dazu kamen im Testwagen noch Extras wie Head-up-Display, adaptiver LED-Scheinwerfer und Assistenten wie der Staufahrer-Helfer.
Bis zu 56 Kilometer
Bei einem Plug-in-Hybriden arbeitet ein konventioneller Motor mit einem oder mehreren E-Motoren zusammen. Ford kompiniert beim Kuga einen 2,5-Liter-Beziner mit 112 kW/152 PS mit einem 97 kW/131 PS starken E-Motor. Die Systemleistung kommt auf 165 kW/225 PS. Die Lithium ionen-Batterie hat eine Kapazität von 14,4 kWh, die für eine elektrische Reichweite von bis zu 56 Kilometer reichen soll. Ziel ist es, kürzere Strecken rein elektrisch fahren zu können, aber dank des konventionellen Motors und einen 45 Liter grossen Benzintank muss niemand Angst vorm Liegenbleiben haben.
Bislang klingen 56 Kilometer für Vielfahrer nach nicht allzu viel. Die sind im Alltag normalerweise schnell aufgebraucht. Doch in Zeiten von Corona-Einschränkungen sinkt das Fahraufkommen. Homeoffice, keine Termine und keine Besuchs- oder Ausflugsfaherten: Wird das Auto nur noch zum Einkaufen und als Versorgungseinheit für ältere Personen genutzt, reicht die elektrische Reichweite des Kuga Plug-in-Hybriden für die alltäglichen Besorgungen allemal.
Und so ging es mitnichten mit der Standardeinstellung ,,EV Auto“ los. Hier wechselt das System je nach Fahrbedingung und Batterieladezustand zwischen rein elektrischem Fahren, Fahren mit nur Benziner-Unterstützung oder kmbinierten Antrieb. Testeten vor allem wie weit man mit dem rein elektrischen Fahrbetrieb ,,EV jetzt“ kamen. Bei sehr kühlen Aussentemperaturen von knapp über 0 Grad halbierte sich nicht ganz überraschend die elektrische Reichweite. Bei angenehmeren Temperaturen über 10 Grad schafften wir 42 Kilometer bevor der Benziner sich dazu schaltete und den Vortrieb übernahm. Die Kraftübertragung erfolgt über ein stufenloses Getriebe. Dies macht seine Sache gut, unter Vollast allerdings – etwa bei einem durch einen Kick-Down eingeleitete Überholvorgang – agiert es laut und die Sortierung der ,,Schaltstufen“gelingt nicht auf Anhieb.
Aufladung an der Wallbox in 3,5 Stunden
Ist man entspannt im elektrischen Modus, der bis Tempo 135 möglich ist, unterwegs, hört man bis auf das Abrollgeräusch der Reifen nicht viel. Schaltet sich der Benziner dazu, kommt dies als akustische Meldung beim Fahrer an. So weiss man auch im EV-Auto-Modus immer, ob man elektrisch oder konventionell angetrieben fährt; den Blick auf die im Display gezeigten Antriebsinformationen kann man sich ziemlich schnell sparen. Apropos Sparen: Wer elektrische Reichweite für das Durchfahren etwa einer Umweltzone nutzen möchte, kann diese durch den Modus ,,EV später“ aufheben.
Der Benutzer übernimmt den Vortrieb, die mittels Bremsen rekuperierte, also zurückgewonnene Energie bleibt in der Batterie. Zur Not kann dies auch durch den Benziner aufgeladen werden. Idealerweise lädt man aber die Batterie an einer Haushaltssteckdose oder Wallbox auf. In knapp sechs Stunden gelingt dies an der Steckdose, mithilfe einer Wallbox in 3,5 Stunden. Ach ja: Theorethisch verbraucht der Kuga Plug-in-Hybrid 1,4 Liter Super plus 15,8 kWh Strom auf 100 Kilometer. Wer nur Kurzstrecke fährt und regelmassig auflädt, dürfte mit knapp 20 kWh auskommen. Wer längere Strecken zurücklegt, kann je nach Fahrstil mit sechs Liter Super rechnen. Wird indes derAkku nie oder selten aufgeladen, sind es eher gute 8 Liter, die durch die Benzinleitungen raushen – sofern man nicht die 225 Pferde ungezügerlt galoppieren lässt.
Fazit
Vielfahrer und Lademuffel sollten sich nicht vom Umweltbonus und denn reduzierten Steuersatz für Dienstwagen blenden lassen. Die Anschaffungskosten für den Kuga-PHEV sind relativ hoch und wer nicht regelmässig lädt, verschenkt den Verbrauchsvorteil. Für Vielfahrer interessant dürfte der 110 / 250 PS starke Diesel mit 48 Volt-Mildhybridtechnik sein, dieser kommt mit fünf Litern aus und ist in der vergleichbaren Ausstattnugsstufe 5.000 Euro günstiger als der Teilstromer. Und wer nun wenig fährt, wird auch mit dem1,5-Liter-Benziner froh. Diesen gibt es mit 88 kW / 120 PS (ab 26.550) Euro) oder mit 110 kW / 150 PS (ab 30.350 Euro).
Technische Daten Ford Kuga 2,5 l Plug-in-Hyprid
Typ
Viertüriges, fünfsitziges SUV, Automatik
Benziner
2,5-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner: 112 kW/152 PS
Elektromotor
97 kW/131 PS, 50 Nm, Frontantrieb
Max. Drehmonen
k. A.
0-100 km/h
9,2 s
Elektrische Reihweite
56 Kilometer
Verbrauch
1,4l/100 km/h
Testverbrauch
2 Liter plus Strom
Effizenzklasse
A+
CO2-Emissionen
k.A.
Abagsnorm
Eeuro 6d-temp-EVAP-lSC
Kofferaum
411 – 1.481 Liter
Länge x Breite x Höhe
4,61 m x 1,88 m x 1,68 m
Preis
Varinate ,,Titanium“ ab 39.550 Euro
Quelle: arrive
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